Berühren und berührt werden

Berühren und berührt werden gehört zu den elementarsten Kontakterfahrungen und stellt neben Essen, Atmen und Schlafen ein Grundbedürfnis aller Menschen dar. Die Haut, unser größtes Sinnesorgan, nimmt jede Berührung, jede noch so kleine Vibration auf und leitet sie weiter zum Herzen und Gehirn. Es ist die erste Sinneserfahrung, die wir haben, wenn wir auf die Welt kommen und der einzige Sinn, der auch im Alter nicht nachlässt.

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Für Babys ist liebevolle Berührung sogar lebensnotwendig. Schon ganz früh schmiegen sie sich in Hände, die sie umfassen, wenn sie die Berührung als angenehm und sich selbst als angenommen empfinden. Das so wichtige Urvertrauen wird genährt.

Berührung ist aber auch für Erwachsene essentiell. Sie erinnert uns an den Ursprung, stärkt das Immunsystem und bringt uns in Kontakt mit uns selbst.
Eine zugewandte Berührung von außen kann helfen, sich selbst wieder bewusster und feiner wahrzunehmen. Dabei werden die Hormone Oxytocin und Serotonin ausgeschüttet, die es uns ermöglichen, uns tief zu entspannen, zu regenerieren und Bindungen einzugehen.

Dein Atem als Anker

Schon als Embryo im geschützten Mutterleib wird das Baby bei jeder Ein- und Ausatmung der Mutter bewegt und geschaukelt. Hier drinnen ist es warm, leise und sicher.

Die Berührungen der Lomi-Massage erinnern uns genau an dieses wohlige Schaukeln − durch den großflächigen Hautkontakt, die ozeanischen Bewegungen und die besonderen Untergriffe entsteht ein Gefühl tiefer Geborgenheit.

Das Wesen der Lomi Lomi Nui drückt sich aber auch über den Atem aus:
Der oder die Massierende geht über den Atem in Kontakt mit der empfangenden Person. Dabei entsteht eine Resonanz, die die körperlichen und emotionalen Schwingungen aufnimmt mit dem Ziel, die Atmung zu vertiefen und Anspannungen aufzulösen. Das aktive Lungenvolumen kann sich vergrößern und das vegetative Nervensystem entspannen. Emotionale Stabilität stellt sich ein, gleichzeitig vergrößert sich der Raum des eigenen Bewusstseins hin zu der Erkenntnis:

Das bin ich.

Aus der Stille heraus,
noch die Augen geschlossen,
eine liebevolle Berührung, ein Halten
– nichts wollend, nichts erwartend –
Halt gebend, nährend, bedingungslos.

WIE WIR ATMEN, SO LEBEN WIR

Die Verbindung von Atem und Berührung ist ein Weg, in Kontakt zu sich selbst zu kommen − vergleichbar mit einem körperlichen Ent-Falten. Wie eine Brücke zwischen Denken und Fühlen entsteht eine Verbindung zur eigenen Quelle von Schöpferkraft und Lebensfreude. Das Wunderbare daran: Der Weg zu unserem eigenen göttlichen Kern wird wieder spürbar. Gleichzeitig können wir uns mit einer Energie verbinden, die größer ist als wir selbst. Der Zugang zum eigenen Potential, zu Kreativität, Intuition und Selbstvertrauen kann wieder frei werden.

Als ausgebildete Dipl.-Atemtherapeutinnen ist uns die Kraft des verbundenen Atems vertraut.
Er ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil nicht nur in unseren Behandlungen, sondern auch in in allen Seminaren der Lomi-Ausbildung.

PROZESSORIENTIERTE HAWAIIANISCHE
KÖRPERARBEIT IN DER AUSBILDUNG

Wie kannst du als Massierender deine Klienten begleiten? Welche Rolle spielt der Atem dabei?

Bei uns lernst du zuallererst, dir selbst zu begegnen und den Atem als zentrierenden Anker zu nutzen. Das hilft dir später enorm dabei, dich auf Massagen vorzubereiten, deine Klienten sicher durch ihre emotionalen Prozesse zu begleiten und im Anschluss das Erlebte mit ihnen zu integrieren. Ganz selbstverständlich erlernst du damit eine kraftvolle Methode, die du auch für dich im Alltag und für dein Leben nutzen kannst.

In der Ausbildung entwickelst du nach und nach Sicherheit im Umgang auch mit herausfordernden Themen, die deine Klienten möglicherweise mitbringen. Der bewusste Atem ist dabei ein ständiger Fixpunkt. Das Üben in der Gruppe schafft eine wichtige Basis, um später selbst souverän und feinfühlig mit eigenen Klienten arbeiten zu können.